Im Schatten des Feigenbaums
03. Nov 2015 – 19:00 Uhr ,
Salemer Pfleghof, Esslingen, Paulussaal
"Unser Land wird uns systematisch weggenommen": Ihre politisch brisante Aussage über den israelischen Landraub im palästinensischen Westjordanland belegt Sumaya Farhat-Naser in ihrem neuen Buch überzeugend und gibt damit Einblick in eine Realität der Verdrängung, die in Europa kaum wahrgenommen wird. Die palästinensische Christin beschreibt, wie aggressiv israelische Siedler Weinberge, Olivenhaine und Felder zerstören, Ländereien und Wasserquellen rauben - alles unter dem Schutz der israelischen Armee.Dem bitteren Befund zum Trotz lässt Sumaya Farhat-Naser sich nicht
entmutigen. In Schulen und Frauengruppen lehrt sie mit großem Engagement
gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten, unermüdlich kämpft sie
gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Dabei freut sie sich selbst über
jeden Fortschritt und macht auf positive gesellschaftliche Entwicklungen
"von unten" aufmerksam.
keb Katholische Erwachsenenbildung im
Landkreis Esslingen e.V.
in Kooperation mit dem Friedensbündnis Esslingen.
8,00 Euro
Über Sumaya Farhat-Naser
Sumaya Farhat-Naser, geboren 1948 in Birseit bei Ramallah. Studium
der Biologie, Geographie und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
Promotion in Angewandter Botanik.
Seit 1982 Professorin für Botanik und Ökologie an der Universität
Birzeit in Palästina. Mitbegründerin und Mitglied zahlreicher Organisationen,
u.a. von Women Waging Peace an der Harvard-Universität und von Global Fund for
Women in San Francisco.
Von 1997 bis 2001 Leiterin des palästinensischen Jerusalem Center
for Women.
Seit 2003 führt sie das
Projekt „Fortbildung und Friedenserziehung in Palästina“, getragen von der
Evangelischen Jerusalem Stiftung und Berliner Missionswerk.
Regelmässige Vorträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz,
u.a. über Erziehung, Alltag, Ökologie, Frauen und die politische Lage in
Palästina. Sie lebt in Birseit.
1989 erhielt Sumaya Farhat-Naser die Ehrendoktorwürde der
Theologischen Fakultät der Universität Münster.
1995 wurde sie mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte
und 1997 mit dem Evangelischen Buchpreis des Deutschen Verbands Evangelischer
Büchereien sowie dem Versöhnungspreis Mount Zion Award in Jerusalem
ausgezeichnet.
Zudem erhielt sie 2000 den Augsburger Friedenspreis, ihr wurden die
Hermann-Kesten-Medaille des P.E.N.-Zentrums Deutschland (2002), der Bremer
Solidaritätspreis (2002), der Profaxpreis (2003) und der AMOS-Preis für
Zivilcourage in Religion, Kirchen und Gesellschaft (2011) verliehen, in
November 2013 wurde die Autobiographie „Thymian und Steine“ zum Buch der Stadt
Köln“ gewählt.